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Gottes großes „Ja“

26.7.2020

Das Wort zum Sonntag: Diesmal mit Gedanken von Holger Reinhardt, Pfarrer der Ev. Versöhnungs-Kirchengemeinde Lüdenscheid (Grafik: EKKLP)
Das Wort zum Sonntag: Diesmal mit Gedanken von Holger Reinhardt, Pfarrer der Ev. Versöhnungs-Kirchengemeinde Lüdenscheid (Grafik: EKKLP)

Ich war zwar dabei. Aber ich habe keine Erinnerung. Wie denn auch. Ich war einen Monat alt, als ich getauft wurde. Nicht einmal ein Foto gibt es. Der Taufspruch wurde auch nicht eingetragen. Dennoch ist mir meine Taufe im Laufe der Jahre wichtig geworden. Seit meiner Taufe gehöre ich dazu. Ohne Vorleistungen. Ohne Vorkenntnisse. Ohne Mitgliedsbeitrag. Wo gibt es das sonst?

 

In der Taufe hat Gott über mein Leben sein großes „Ja“ ausgesprochen. In der Taufe hat er eine Verbindung zu mir hergestellt. Im Wasser der Taufe hat er allen Schmutz abgewaschen. Im Wasser der Taufe bin ich untergegangen. Ich, das heißt: mein „alter Adam“. Als „alter Adam“ kam ich zur Welt. Ich wurde hineingeboren in den Riß, den die Bibel „Sünde“ nennt. Ich wurde hineingeboren in die Trennung von Gott.

 

Diese Trennung hat Folgen. In meinem Herzen tobt ein Machtkampf. In meiner Seele kämpft das Gute gegen das Böse. „Engelchen“ spielt gegen „Teufelchen“. Gott und sein Widersacher liefern sich erbitterte Kämpfe. Gewinnt der Widersacher, habe ich verloren. Da kommen Worte aus meinem Mund, für die ich mich im Nachhinein schäme. Gedanken nehmen mich gefangen, die nicht gut tun. Sie ziehen mich von Gott weg. Von seinem guten Geist. Von seiner wohltuenden Nähe. Dann gilt es, gegenzusteuern. Sich nicht den negativen Gedanken zu überlassen. Die Erinnerung an meine Taufe ist da hilfreich. Ihr Wasser hat allen Schmutz abgewaschen. Die Macht der Sünde ist gebrochen. Gott will neues Leben schenken. So wie Wasser neues Leben schenkt. Quellfrisches Wasser. Rein und klar. Wie am ersten Schöpfungsmorgen.

 

Aus der Taufe leben – das ist eine lebenslange Aufgabe. Eine Aufgabe, die sich lohnt. Mit Gottes „großem Ja“ im Rücken kann ich sie anpacken. Sein Geist will mich verändern. Er wurde mir in der Taufe zugesagt. Daran will ich mich erinnern und fröhlich meinen Weg gehen. Was hindert Dich, diesen Weg mitzugehen? Jesus will uns beide begleiten. Er wartet schon auf uns.

Herzlich,

Ihr Holger Reinhardt,

Pfarrer der Ev. Versöhnungs-Kirchengemeinde Lüdenscheid

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