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Ein Streifzug durch die Möbelbörse lohnt sich immer

21.8.2020

Sina Dimanski (rechts mit Manfred Gurk und Heike Schaefer) hat die Verwaltung der Möbelbörse übernommen. Foto: Wolfgang Teipel/dw)
Sina Dimanski (rechts mit Manfred Gurk und Heike Schaefer) hat die Verwaltung der Möbelbörse übernommen. Foto: Wolfgang Teipel/dw)

Plettenberg. Manfred Gurk hat sich seinen Urlaub redlich verdient. Der Motor der Möbelbörse hat die Einrichtung der Freiwilligenzentrale des Diakonischen Werkes sicher durch die Zeit der harten Corona-Einschränkungen gebracht. Dann hat er doch mal eine kleine Pause eingelegt, um dann ab 24. August mit seinem Team voll durchzustarten.

 

Eine ganze Weile lief nicht alles auf vollen Touren in der Halle am Köbbinghauser Hammer 9. Von den maximal zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die im Zuge eines Projekts des Diakonischen Werks und des Jobcenters MK hier arbeiten, sind bereits einige wieder zurückgekehrt. Sie kümmern wieder um Haushaltsauflösungen, holen alte Möbel ab, bereiten sie auf und bauen sie in der großen Halle auf. Das Geschäft ist aber nicht so einfach wie in den Zeiten vor der Corona-Pandemie. „Maximal dürfen zwei Leute auf unserem Wagen fahren“, erklärt Manfred Gurk. So müsse er den Lkw oftmals mit seinem Privat-Pkw begleiten.

 

Das liebgewonnene gemeinsame Frühstück im Büro fällt wegen der Corona-Verordnungen flach. Es ist einfach zu eng. „Oft findet unsere Kaffeepause draußen statt.“ Da die Zahl der Kundinnen und Kunden überschaubar und die Verkaufshalle groß ist, ist es für die Besucher kein Problem, die Mindestabstände einzuhalten. Allerdings achten die Mitarbeitenden sorgfältig darauf, dass sich Neuankömmlingen am Eingang die Hände desinfizieren.

 

Die Zeit ab Mitte März haben der pädagogische Anleiter und seine Helferinnen und Helfer dazu genutzt, aufzuräumen. Erst kürzlich hat ein Entsorgungsunternehmen einen Container mit aussortierter Ware abgeholt.

„Manches läuft einfach nicht“, sagt Manfred Gurk. Die Zeit der schweren und dunklen Schrankwände ist vorbei. „Manches arbeiten wir um und streichen es weiß.“ Dann findet auch mal ein Eichenschrank wieder einen Abnehmer.

Wer will, kann sich in der Möbelbörse einen kompletten Hausstand zusammenkaufen. Eine dreiteilige Ledersitzgarnitur mit einem Tisch aus Eschenholz für 180 Euro: „Ein guter Preis“, sagt Manfred Gurk.

 

Ein Streifzug durch die große Halle lohnt sich immer wieder. Haushaltsgeräte, Betten, Matratzen, Schränke, Tische und mehr. Das Angebot stammt aus Spenden und Haushaltsauflösungen. Die gebrauchten Sachen werden gereinigt, aufgehübscht und wenn‘s sein muss auch repariert. Dabei ist die Möbelbörse mehr als ein Paradies für Schnäppchenjäger.

 

Die Einrichtung der Freiwilligenzentrale des Diakonischen Werkes in Plettenberg mit ihrem Abhol-, Reparatur- und Aufbauservice hilft Langzeitarbeitslosen auf ihrem Weg zurück in den regulären Arbeitsmarkt. In der durch das Jobcenter Märkischer Kreis mitfinanzierten Maßnahme geht es um Orientierung und Stärkung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. „Wer etwas schafft und kreativ ans Werk geht, bekommt gleich ein viel besseres Selbstwertgefühl“, erklärt Manfred Gurk.

 

In der Fahrradwerkstatt herrscht zurzeit noch Ruhe. „Sie nimmt den Betrieb wieder auf, wenn alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder an Bord sind“, kündigt er an. Er rechnet damit, dass dann wöchentlich ein alter Drahtesel wieder aufgemöbelt werden kann.

 

Darüber hinaus unterstützen die Mitarbeitenden der Möbelbörse bei Bedarf auch die Kleiderkammer der Freiwilligenzentrale. Sie reinigen Textilien, bügeln sie und nehmen auch kleine Ausbesserungen vor.

 

Was zurzeit fehlt, sind gut erhaltene Küchen- und Haushaltsgeräte. „Schrott“, sagt Manfred Gurk ganz klar, „können wir allerdings nicht gebrauchen.“

Froh ist er über den Einsatz von Sina Dimanski. Sie hat die Verwaltung der Möbelbörse übernommen und ist an die Stelle von Michael Plassmann getreten, der vor einigen Monaten gestorben ist.

 

Möbelbörse: Köbbinghauser Hammer 9, Plettenberg, Tel. 02391/607372 (montags bis donnerstags 9-10 Uhr), Mail: moebelboerse@diakonie-luedenscheid-plettenberg.de Ansprechpartner Manfred Gurk und Sina Simanski.

Öffnungszeiten: montags - donnerstags von 9.00 bis 14.00 Uhr, ab 24. August jeden 1. Dienstag im Monat auch bis 16 Uhr.

Coronaregeln: Die Möbelbörse ist montags – donnerstags geöffnet. Dann können maximal zwei Personen oder eine Familie, ausgestattet mit Mund-Nasenschutz, in der Möbelbörse stöbern.

Ausgesuchte Möbel werden beim Kauf vor die Eingangstür gestellt und müssen von den Kunden selbst eingeladen werden.

Bei Lieferung müssen die Möbel selbst auf- und auch abgeladen werden.

Diese Maßnahmen sind aufgrund zurzeit geltender Regeln und der damit verbundenen Personalenge erforderlich.

Telefonisch ist die Möbelbörse montags - donnerstags von 9.00 – 10.00 Uhr unter der Telefonnummer (0 23 91) / 60 73 72 zu erreichen.

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