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Danke für ihren langjährigen Dienst: Doris Korte wird verbschiedet
7.5.2021

HEEDFELD + Gemeinschaft zu pflegen, war ihr stets eine Herzensangelegenheit. Menschen zusammenzuführen, bezeichnete Superintendent Dr. Christof Grote am Sonntag bei der Entpflichtung von Doris Korte als eine besondere Gabe der scheidenden Pfarrerin. Im Rahmen eines feierlichen Präsenzgottesdienstes in der Hülscheider Kirche, dessen Teilnehmerzahl coronabedingt strikt begrenzt war, entpflichtete der Superintendent Doris Korte nach 35 Jahren von ihren Aufgaben als Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Hülscheid-Heedfeld. In knappen Worten umriss er ihren Werdegang. Lobend hob er ihre Gaben und Verdienste hervor. Gleichsam als Überraschung für die scheidende Pfarrerin waren zahlreiche langjährige Weggefährten per Zoom beim Gottesdienst dabei. Unter anderem meldeten sich Annette Kurschus als Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und Bürgermeister Jörg Schönenberg über die Plattform mit Grußworten zu Wort. Auch aus Reihen der Gottesdienstteilnehmer, zu denen Presbyter, Mitarbeiter, Vertreter der Gemeindegruppen und Kreise sowie der Vereine gehörten, kamen bewegende, humorvolle und aufmunternde Worte des Dankes für Doris Kortes fruchtbares Wirken in der Gemeinde. Geschwister und Freunde habe sie wieder ausladen müssen, bedauerte die Pfarrerin mit Blick auf die Pandemie. „Ihr seid da – und darüber freue ich mich.“

Der Rucksack sei zu schwer geworden, daher habe sie beschlossen, die Reißleine zu ziehen und sich in den Ruhestand zu verabschieden, erklärte sie. Um das Zuhören und Miteinander-Reden ging es in ihrer Predigt, die sie nach heiterem Einstieg an den Emmaus-Jüngern (Lukasevangelium Kapitel 24) festmachte. „Achtet aufeinander, achtet auf das Tempo des anderen“, lautete ihre Bitte an die Gemeinde. „Ob ihr ihn seht oder nicht – Jesus geht mit.“
Für das Presbyterium ergriff Achim Lohmann das Wort. Doris Korte habe die Gemeinde geprägt und eine lebendige, offene Gemeindearbeit gepflegt, lobte er. Von der Krabbelgruppe bis zu den Senioren habe sie intensive Beziehungen aufbauen können. „Du musst in den Unruhestand finden und wir müssen lernen, die Gemeindearbeit ohne dich zu stemmen.“ Mit einem Augenzwinkern „überreichte“ er auch im Namen der Stiftung Doris Korte ein schwergewichtiges Abschiedsgeschenk, bei dem es sich um ein farbenfrohes Borkumer Strandzelt mit der Aufschrift „Doris 35 – HüHe“ handelte. „Du willst aus dem Pfarrhaus ausziehen und solange du noch keine Bleibe hast“, meinte er verschmitzt. „Wir freuen uns darauf, dich an vielen Stellen in der Gemeinde ehrenamtlich zu sehen.“
Live und per Zoom gaben viele Weggefährten der Pfarrerin gute Worte mit auf ihren weiteren Lebensweg. Angefangen bei Maike Harnisch (Evangelischer Kindergarten Heedfeld) über Gemeindebrandinspektor Dirk Kersenbrock und Holger Rutenbeck, der Doris Korte als Vorsitzender der Hülscheider Schützen mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft im Verein überraschte, bis hin zur ehemaligen Bürgermeisterin Heide Bachmann blickten zahlreiche Weggefährten aus nah und fern auf die Zeit mit Doris Korte, gemeinsame Erlebnisse und Ereignisse, Verbindendes und Prägendes zurück. Hendrik Gräff schlüpfte dabei in die Rolle des Moderators. Musikalisch gab Kirchenmusiker Christian vom Hofe dem Gottesdienst einen festlichen Anstrich. Vor der Kirche nahm die Löschgruppe Hülscheid der Freiwilligen Feuerwehr Schalksmühle ähnlich wie bei einer Hochzeit zu einem Spalier für Doris Korte Aufstellung. Diesmal musste sie allerdings selbst hindurchgehen und sich feiern lassen. ©MS