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7.8.2021

OBERRAHMEDE + Vor zwölf Jahren – im September 2009 wurde Daniel Scharf als erster hauptamtlicher Jugendreferent der evangelischen Kirchengemeinde Oberrahmede von Gemeindepfarrerin Monika Deitenbeck-Goseberg und den Presbytern Michael Knechtel und Steffen Wagner in sein Amt eingeführt. Das Anliegen des seinerzeit 25-jährigen bestand für ihn darin, Ansprechpartner und Seelsorger für die Jugendlichen der Gemeinde zu sein sowie Schulungen für ehrenamtliche Gemeindemitarbeiterinnen und -mitarbeiter durchzuführen. Dadurch sollten sie befähigt werden, eigenständig Gruppen leiten und Aufgaben in der Gemeinde wahrnehmen zu können.
In seinem Heimatort Fintel in der Lüneburger Heide war Scharf durch den EC (Jugendbund „Entschieden für Christus“) geprägt worden und mehrere Jahre in der Jugendarbeit (im Konfirmandenunterricht und in der Jungschararbeit) ehrenamtlich aktiv gewesen. Nachdem er zunächst eine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellter absolviert hatte, wollte er anschließend eigentlich Krankenpfleger werden. Nach einem missionarischen Einsatz entschloss er sich jedoch dazu, Jugendreferent zu werden. Zu diesem Zweck nahm er ein dreijähriges Studium am Johanneum in Wuppertal auf.
Zu dem Zeitpunkt, als er gerade eine Stelle suchte, führte eine zufällige Begegnung mit Monika Deitenbeck-Goseberg auf der CVJM-Bundeshöhe in Wuppertal dazu, dass er in die evangelische Kirchengemeinde Oberrahmede kam. Wie er berichtet, war für ihn seinerzeit dort „alles neu“. Er musste erst einmal herausfinden, wie er die Kinder- und Jugendarbeit in der Gemeinde gestalten könnte. Doch innerhalb kurzer Zeit war er in allen Bereichen aktiv: in den Konfirmandengruppen, im Jugendkreis „Das geordnete Chaos“, in Jugendgottesdiensten und Themenwochen. Er brachte sich in Wochenendaktionen ein und gehörte zu dem Team, das Projekten wie „Total genial“ zum Erfolg verhalf.
Bei vielen Einsätzen kam ihm seine Begabung als Gitarrist und Sänger zugute. Zu den Aufgaben in der eigenen Gemeinde kamen übergemeindliche Einsätze hinzu: in der Evangelischen Jugendallianz Lüdenscheid und bei den Gemeindetagen unter dem Wort in der Christuskirche, bei denen er als Moderator und als Musiker auftrat. Er übernahm in den verschiedenen evangelisch-landeskirchlichen und -freikirchlichen Gemeinden Vortrags- und Predigtdienste, predigte in der Guten Stube an der Werdohler Str. 11 und gestaltete die Allianzgebetswochen und andere Veranstaltungen der Evangelischen Allianz im Rahmedetal mit.
Bei den Freizeiten der evangelischen Kirchengemeinde Oberrahmede war er für die Kinder- und Jugendprogramme verantwortlich, und zusammen mit den CVJM-Kreisverbandssekretären Svenja Roth und Johannes Seidel leitete er Mitarbeiterschulungen.

Eine ganz besondere Aufgabe besteht für ihn schon seit vielen Jahren in der Leitung der Internationalen Jugendcamps in Bad Blankenburg/Thüringen, an denen auch Jugendliche aus Oberrahmede teilnehmen. Dieses besondere Ereignis, das parallel zu den Allianzkonferenzen stattfindet, bei denen Pfarrerin Monika Deitenbeck-Goseberg eine gefragte Referentin war, findet in diesem Jahr vom 21. Juli bis zum 1. August unter Daniel Scharfs Regie statt. In Oberrahmede hat er viele junge Leute vom Katechumenen- bis zum Erwachsenenalter begleitet. Dabei hat der inzwischen 37-jährige erfahren, dass etliche in der Gemeinde „ein zweites Zuhause gefunden haben“.
Sein besonderes Anliegen besteht darin, „den christlichen Glauben wieder gesellschaftsfähig zu machen“. „Kirche und Gemeinde“ – so erklärt er – „müssen Orte in der Gesellschaft sein, wo Menschen Lebensqualität, Annahme und Wertschätzung erfahren“. Durch eine Weiterbildung an der Evangelischen Hochschule in Bochum hat Daniel Scharf 2016 noch die Qualifikation eines Bachelor of Arts (in Sozialer Arbeit) erworben. Seit 2019 ist er deshalb auch als Gemeindepädagoge für die evangelische Kirchengemeinde Oberrahmede angestellt. Er hat jedoch schon seit langem den Wunsch, sich beruflich zu verändern.
Mit dem Ziel, in der Erwachsenenbildung tätig zu werden, will er deshalb Ende August nach Berlin gehen. Zurzeit ist aber noch offen, wo er dort seinen neuen Wirkungsbereich findet. Den Gottesdienst zu seiner Verabschiedung wird er am Sonntag, den 22. August in der Kirche Oberrahmede selbst gestalteten. Er hofft, dass er in der hiesigen Gemeinde „gute Spuren“ hinterlässt. ©ih