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Christian Löer in Concert
3.3.2022

WERDOHL + Heiter und nachdenklich, anregend und tröstend erweiterte der christliche Sänger, Musiker und Songwriter Christian Löer am Samstag in der Werdohler Friedenskirche den Horizont. Auf Tour mit seinem nagelneuen Album „Horizonterweiterung“, rückte der Dorstener, der in Wanne-Eickel aufgewachsen ist, die Frohe Botschaft in den Mittelpunkt seiner eingängigen, melodiösen Popsongs. Auf Einladung des Förderkreises Kirchenmusik der evangelischen Kirchengemeinde Werdohl machte er Mut, ließ innehalten und gab der Seele Raum. Aus Jugendzeiten mit Christian Löer bekannt, hieß Pfarrer Dirk Grzegorek in bedrückender Zeit – gemeint der Krieg in der Ukraine – zu horizonterweiternder Musik, die mitten ins Herz traf und begeisterte, willkommen.
Immer wieder holte sich der Songwriter dabei sein Publikum, das am Ende beharrlich Zugaben einforderte und den Sänger nochmals zum Instrument greifen ließ, zum Mitsingen und Mitmachen mit ins Boot. Auf Gitarre und Piano – hier und da auch mit Unterstützung seiner via Playback zugeschalteten Band – richtete Christian Löer in seinen neuen „ChanceSongs“ den Blick auf die wesentlichen Dinge des Lebens. Charmant und gewandt führte er durch das Programm, versprühte Lebensfreude und Glaubenszuversicht – und zeigte sich zutiefst bedrückt von den Kriegshandlungen in der Ukraine. Ausgebremst zu sein – Titel eines in der Coronazeit entstandenen Songs – sei manchmal für etwas gut. Krieg in Europa könne jedoch nicht gut sein. Es brauche Gottes Erbarmen. Reichlich Lebenserfahrung und eine klare Haltung sprachen aus den Texten, mit denen der christliche Sänger seine Zuhörer mit warmer, wohlklingender Stimme über „Das Schöne am Schönen“, „Das Gute an der Guten Nachricht“ oder „Die Lust am Leben“ nachdenken ließ. Eindringlich lud er mit dem Titelsong dazu ein, über den Tellerrand zu blicken und nach den Sternen zu greifen. Zuversichtlich zeigte er sich, dass Gott eine neue Kirche baut („Die neue Kirche kommt“), wenn Gotteshäuser fallen, weil sie nicht mehr gebraucht werden – Anspielung auf die Schließung von Kirchen. Um das Einander-Annehmen, Gottes unbegrenzte Möglichkeiten, die bunten Seiten des Lebens und viele andere Themen, die bewegen, ging es in seinen Liedern.

Zu Höhepunkten des Abends gerieten der unter Federführung von Jan Priemke eingespielte Song „Wer’s glaubt, wird selig“ und das bewegende Lied „Meine Seele“, in dem Christian Löer den großen Emotionen, die die Seele berühren, weiten Raum gab. Neben seinen eigenen Songs brachte der Songwriter seinen Zuhörern auch Hanns Dieter Hüschs Glaubensbekenntnis „Ich bin vergnügt, erlöst, befreit“, bekannte Spirituals wie „O when the saints go marching in“ und Gospels wie „This train“ mit. Melodisch bewegte er sich überwiegend in der Sparte Pop, gab seinen Titel hier und da jedoch einen jazzigen Touch, was zum Mitschnipsen einlud. Ihm zuzuhören, war ein großes Vergnügen. ©ms
