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Trotzdem glauben!
2.3.2022

LÜDENSCHEID + Die Gemeindetage unter dem Wort, die vor 48 Jahren zum ersten Mal in der Lüdenscheider Ev. Christuskirche ausgerichtet wurden, haben alljährlich Scharen von Menschen von nah und fern angezogen. In den beiden letzten Jahren mussten sie allerdings zum Bedauern vieler Leute Corona-bedingt ausfallen. Zusammen mit dem Trägerkreis der Gemeindetage um Pfarrer Rainer Gremmels würden sie sich freuen, wenn die Veranstaltungsreihe in diesem Jahr wieder – wie geplant – durchgeführt werden könnten.
Die 46. Gemeindetage, von denen wieder eine große Anziehungskraft ausgehen dürfte, sollen vom 30. März bis zum 3. April in Lüdenscheids größtem Gotteshaus stattfinden. Die einzelnen Abende, die unter der Gesamtüberschriftüberschrift „Trotzdem glauben!“ stehen, beginnen jeweils um 19.30 Uhr. Der Trägerkreis der Gemeindetage konnte wieder namhafte Referenten und interessante Musiker gewinnen. Interviews zu aktuellen Themen werden die Abendprogramme ergänzen. Am Mittwoch, den 30. März wird Uwe Heimowski (Jahrgang 1964) die Gemeindetage mit einem Vortrag zum Thema „…wenn der Glaube lebensgefährlich wird“ eröffnen. Der Mann, der mit seiner Ehefrau und fünf Kindern in Berlin lebt, ist gelernter Erzieher und Diplom-Theologe. Nach Stationen als Pastor der Evangelisch-freikirchlichen Gemeinde in Gera und als Referent für Menschenrechte beim Bundestagsabgeordneten Frank Heinrich ist er seit 2016 als politischer Beauftragter der Deutschen Evangelischen Allianz am Sitz des Deutschen Bundestags und der Bundesregierung tätig. Für den musikalischen Teil des Eröffnungsabends ist die Brassband Geisweid – vormals Geisweider Bläserchor – zuständig, die schon bei einer Vielzahl von Gemeindetagen in Lüdenscheid mitgewirkt hat.

„…wenn du dein Kind verlierst“ – so lautet das Thema am Donnerstag, 31. März, der sehr bewegend werden dürfte. Das Referentenehepaar Sandra und Reinhard Schlitter (Grefrath) spricht nämlich über das Verschwinden seines 10-jährigen Sohnes Mirco am 3. September 2010, der nach knapp fünf Monaten des Hoffens, Bangens und Betens entführt, missbraucht und ermordet aufgefunden wurde. Die Schlitters, die ihre Erfahrungen in dem Buch „Mirco - Verlieren, Verzweifeln, Verzeihen“ niedergeschrieben haben, berichten auch, wie es ihnen gelang, die Spirale von Hass und Verzweiflung zu verlassen und wie sie es sogar schafften, um Vergebung für den Täter zu bitten. Den musikalischen Teil des Abends übernimmt Björn Bergs, der bei „Living Gospel Schalksmühle“ mitsingt, in der Creativen Kirche Witten aktiv ist und auch in Lüdenscheid durch Solo-Auftritte bekannt geworden ist.

Am Freitag, 1. April gestalten Thomas Unger („Rups“) und Sohn Toni einen Konzertabend unter der Überschrift „…wenn die Angst dich im Griff hat“. Thomas Unger, ehemaliger Frontman der „Randfichten“, stellt einen neuen musikalischen Weg vor: Gospelsongs, bekannte christliche Lieder im Country-Sound und auch Songs aus eigener Feder stehen im Mittelpunkt seines Live-Auftritts. Neben Songs von seinem neuen Album „Was wäre, wenn“ will er auch Stücke von seinen drei Vorgängeralben („Alles, was ich brauch‘“, „Vergiss nicht, zu danken“ und „Unbekanntes Land“) präsentieren. Was der 53- jährige zusammen mit seinem Sohn in der Christuskirche mal einfühlsam und leise und mal fröhlich und laut rüberbringen will, ist ein restlos ehrliches Lebensgeständnis. Nach Jahren des Erfolgs und auch großer Tiefen möchte er durch persönlich erlebte Erfahrungen mit Gott die Herzen seiner Hörer erreichen und zum Nachdenken über den Sinn des Lebens einladen.
Am letzten Abend der Gemeindetage (Samstag, 2. April) geht es um das Thema „…wenn du nicht mehr essen kannst“. Als Referentin wird Deborah Rosenkranz erwartet, die ihre Lebensgeschichte mit „music & message“ rüberbringen will. Sie spricht darüber, wie Magersucht und Bulimie sie sieben Jahre lang im Würgegriff hatten und wie sie schließlich von ihren Essstörungen loskam und Heilung fand. Mit ihren Songs lädt Deborah Rosenkranz, die sowohl als Solokünstlerin als auch mit Bands auftritt, dazu ein, sich selbst anzunehmen. Sie hat ihre Geschichte in dem Buch „So schwer, sich leicht zu fühlen“ niedergeschrieben und setzt sich mit ihrer Musik für Menschen ein, die Ähnliches wie sie durchmachen - zum Beispiel für Mädchen mit Essstörungen in einem therapeutischen Wohnheim.
Im Abschlussgottesdienst für Familien am Sonntag, 3. April (Beginn: 10 Uhr) wird Thomas Kretzschmar (Jahrgang 1966) unter der Überschrift „…wenn nichts ist wie es scheint“ zeigen, wie man Gott mit erstaunlichen Experimenten entdecken kann. Die Hauptaufgaben des Referenten für Kinder- und Jugendarbeit des Deutschen EC-Verbandes in Kassel, der verheiratet ist und drei Kinder hat, bestehen in der Leitung von Veranstaltungen für Kinder und in der Schulung von Mitarbeitern. Er liebt es, auf kreative Art und Weise Geschichten der Bibel zu erzählen und hat mehrere Praxisbücher für die Arbeit mit Kindern herausgebracht. Große und kleine Leute dürfen auf den Abschlussgottesdienst mit seinen Experimenten gespannt sein, nach dem die Besucher noch zum Basar und zum Mitttagessen ins Gemeindezentrum eingeladen werden. Als Moderatoren der Abende fungieren Pfarrer Rainer Gremmels, Gemeindepädagogin Sabine Drescher, die Journalistin Sabine Langenbach, Gemeindemitarbeiterin Ute Leitner, Pfarrer Sebastian Schultz und Irmtraut Huneke, Vorsitzende der Evangelischen Allianz Lüdenscheid. Die bei den Gemeindetagen geltenden Coronaregeln werden aktuell in der Tagespresse und auf der Homepage der Christuskirchengemeinde (www.christuskirchengemein.de) veröffentlicht. ©ih
