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Mahnwache mit Friedensgebet

27.4.2022

Kinder entzündeten nahe des Engels der Kulturen auf der Wilhelmstraße Kerzen in den Farben der Ukraine. (Foto: Jakob Salzmann)
Kinder entzündeten nahe des Engels der Kulturen auf der Wilhelmstraße Kerzen in den Farben der Ukraine. (Foto: Jakob Salzmann)

LÜDENSCHEID + „Was in der Ukraine geschieht, steht der Friedensbotschaft diametral entgegen.“ In einer besonderen Festzeit rund um Ostern, Pessach und den Ramadan, die von Krieg und unmenschlichem Leid überschattet wird, hieß Pfarrer Achim Riggert, Co-Sprecher des Interreligiösen Forums, Gläubige unterschiedlicher Glaubensrichtungen am Mittwoch in der Lüdenscheider Innenstadt zu einer Mahnwache mit Friedensgebet willkommen. Jedes dieser Feste sei mit einer Freiheitsbotschaft verbunden, betonte er. Der Krieg dagegen bedeute Angst und Schrecken für Millionen Menschen und sei nicht zu tolerieren, wie dies seitens des Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche geschehe.

 

An persönlichen Eindrücken ankommender Züge mit Flüchtlingen aus der Ukraine in Berlin ließ Bürgermeister Sebastian Wagemeyer in seinem Grußwort teilhaben. Es sei dramatisch, was gerade passiere. Nicht vergessen werde dürfe, dass es 2015 in Syrien genauso war. Aufrüstung dürfe jedoch nicht die einzige Antwort sein. „Wir müssen alles dafür tun, damit wieder ein Dialog stattfinden kann.“ In der Ukraine werde Ostern erst am 24. April gefeiert. „Das Osterfest wird mit der Hoffnung auf Frieden verbunden sein.“ Nahe des Engels der Kulturen auf der Wilhelmstraße sprachen Vertreter der Abrahams-Religionen ihre Gebete für den Frieden. Als Vertreter der Ditib Gemeinde war Kadir Gülec vor Ort. Bettina vom Brocke fasste die Friedensbitten stellvertretend für den Evangelischen Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg in Worte. Seitens der marokkanischen Moschee sprach Farid Ouhbi das Gebet. Erhard Bätz schloss sich seitens der evangelischen Gemeinden mit den bekannten Lutherworten „Verleih uns Frieden gnädiglich“ den Friedensgebeten an.

 

In einer Schweigeminute gedachten die Versammelten der Menschen in der Ukraine und anderer Krisenregionen in der Welt, voran der Menschen im Jemen und in Syrien. Eine Stellungnahme des Interreligiösen Forums zum Krieg in der Ukraine verlas Stefan Schick vom Kirchenkreis. Darin heißt es: „Die Teilnehmenden des Interreligiösen Forums Lüdenscheid sehen sich verbunden mit allen Menschen in der Ukraine und allen, die sich gegen den Krieg stellen.“ In Anlehnung eines Franz von Assisi zugeschriebenen Gebets beteten alle gemeinsam: „Gott, mach uns zu einem Werkzeug deines Friedens.“ Musikalisch umrahmte Burkhard Waimann die Veranstaltung mit Klezmer-Stücken auf der Klarinette. Darunter befanden sich auch das Stück „Bulgar from Odessa“, das unmittelbar auf die Ukraine Bezug nahm, und das israelische Volkslied „Hevenu Shalom Alechem“, das alle Menschen in einen universellen Friedenswunsch einschloss. Symbolisch entzündeten die Teilnehmer Friedenslichter in Form von Kerzen in den Landesfarben der Ukraine. ©ms

Das Interreligiöse Forum lud zum Friedensgebet ein. (alle Fotos: Jakob Salzmann)

  • Das Interreligiöse Forum Lüdenscheid lud anlässlich des Ukraine-Krieges zu einer Wahnwache mit Friedensgebet ein.

  • Vertreter unterschiedlicher Glaubensrichtungen versammelten sich, um der Menschen in den Krisenregionen der Welt – voran der Ukraine – zu gedenken.

  • Vertreter unterschiedlicher Glaubensrichtungen versammelten sich, um der Menschen in den Krisenregionen der Welt – voran der Ukraine – zu gedenken.

  • Pfarrer Achim Riggert, einer der Sprecher des Interreligiösen Forums Lüdenscheid, hieß die Gläubigen zur Mahnwache mit Friedensgebet willkommen.

  • Lüdenscheids Bürgermeister Sebastian Wagemeyer wehrte sich dagegen, in der Aufrüstung die einzig mögliche Antwort auf den Angriff zu sehen. Rückkehr zum Dialog forderte er ein.

  • Burkhard Waimann umrahmte die Veranstaltung musikalisch mit Klezmer-Stücken auf der Klarinette.

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