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Nicht mit so vielen Gästen gerechnet

9.5.2022

Mit Flyern lädt die Kreuzkirchengemeinde zum Besuch ihres neuen Begegnungscafés ein. Rechts Küster Olaf Abraham, der zu den Initiatoren des Cafés gehört. (Foto: Jakob Salzmann)
Mit Flyern lädt die Kreuzkirchengemeinde zum Besuch ihres neuen Begegnungscafés ein. Rechts Küster Olaf Abraham, der zu den Initiatoren des Cafés gehört. (Foto: Jakob Salzmann)

LÜDENSCHEID + In lockerer, zwangsloser Atmosphäre bringt die Kreuzkirchengemeinde Lüdenscheid seit Kurzem Menschen aus der Ukraine, die vor dem Krieg aus ihrer Heimat geflohen sind, in ihrem neu entstandenen Begegnungscafé zusammen. Wie Küster Olaf Abraham erzählt, entstand die Idee, ein derartiges Café im Gemeindehaus an der Worthstraße zu etablieren, bei einem Gottesdienst Mitte März, bei dem es um die Ukraine, damit verbundene Ängste, Gefühle und Reaktionen ging. „Es sind viele Ängste da“, weiß der Lüdenscheider, der nach dem Gottesdienst begann, sich mit anderen, die der Krieg in der Ukraine gleichermaßen bewegt, zusammenzutun. „Wir haben zunächst die Hilfstransporte von Maik Klapperich unterstützt“, erzählt er. Bald habe jedoch die Frage nach einem Ort, an dem sich geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer in Lüdenscheid treffen und kennenlernen können, im Raum gestanden.

 

In engem Austausch mit der Stadt, der AG Wohlfahrt und der örtlichen Flüchtlingsinitiative sei daraus das Begegnungscafé entstanden. Dieses finde nun jeweils donnerstags von 16 bis 18 Uhr im Gemeindehaus an der Worthstraße statt. Eingeladen worden sei über verschiedene Kanäle. „Schon beim ersten Mal waren über 60 Leute da,“ berichtet Olaf Abraham, der gemeinsam mit Anke Günther die Leitung des Begegnungscafés übernommen hat. Ein Helferteam von rund 30 Leuten – darunter Dolmetscher und fleißige Kuchenbäcker – unterstützt die beiden Verantwortlichen. Nicht nur Geflüchtete aus der Ukraine, auch deren Gastfamilien nutzen seither die willkommene Gelegenheit zu Austausch, Gespräch, Vernetzung und Knüpfen von Kontakten. „Der Vorteil ist, dass die Leute sich kennenlernen können“, sagt Olaf Abraham.

 

Für die Kinder gibt es bei jedem Begegnungscafé Spielmöglichkeiten. Ansonsten ist außer dem gemeinsamen Kaffeetrinken kein besonderes Programm vorgesehen. Vielmehr geht es darum zu erfahren, wo welche Hilfe nötig ist und wer diese anbieten kann. Alle zwei Wochen öffnet die Kreuzkirchengemeinde parallel zum Begegnungscafé ihr „Klamöttchen“, den Second-Hand-Laden der Gemeinde, in dem eine reichhaltige Auswahl gut erhaltener Second-Hand-Kleidung für Männer, Frauen und Kinder zu finden ist. Kleiderspenden besonders für Kinder und Jugendliche kann die Kreuzkirche derzeit gut gebrauchen. Angeboten während der wöchentlichen Donnerstagstreffen wird überdies ein Sprachcafé, in dem die Geflüchteten etwas Deutsch lernen können. Sehr zufrieden ist Olaf Abraham mit der Resonanz. „Wir mussten schon beim ersten Treffen Tische nachstellen.“ Mit so vielen Gästen habe niemand gerechnet. Im Durchschnitt 50 Besucher suchen seit dem ersten Treffen vor vier Wochen das Begegnungscafé auf. Nähere Auskünfte zum Café erteilt Olaf Abraham unter der E-Mail-Adresse kuester@kreuzkirche-online.de. ©ms

Eindrücke vom Begegnungscafé (Fotos: Jakob Salzmann)

  • Ein großes Helferteam ist bei den Begegnungstreffen im Gemeindehaus der Kreuzkirche vor Ort. Insgesamt gehören rund 30 Leute zum Team.

  • Anke Günther (Mitte) hat gemeinsam mit Küster Olaf Abraham die Leitung des neuen Begegnungscafés für Menschen aus der Ukraine übernommen.

  • In lockerer, zwangloser Atmosphäre kommen die Menschen aus der Ukraine und Gastfamilien im Begegnungscafé zusammen.

  • In lockerer, zwangloser Atmosphäre kommen die Menschen aus der Ukraine und Gastfamilien im Begegnungscafé zusammen.

  • Im Durchschnitt 50 Besucher suchen das wöchentliche Begegnungscafé in der Kreuzkirche auf.

  • Im Durchschnitt 50 Besucher suchen das wöchentliche Begegnungscafé in der Kreuzkirche auf.

  • Mit Schnittchen und selbstgebackenen Kuchen "versüßt" das Team den Geflüchteten das Ankommen.

  • Mit Schnittchen und selbstgebackenen Kuchen "versüßt" das Team den Geflüchteten das Ankommen.

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