Artikel Archiv

„Lüdenscheid hat auch schöne Ecken.“, wurde mir immer wieder gesagt, als ich vor einigen Jahren von Cuxhaven aus hierher gezogen bin. Mitunter klang es, als müsste es sich mein Gegenüber nochmal selber vor Augen führen.

Einige der Orte, die man mir nannte, mag ich inzwischen sehr, wie den Stilleking, die Versetalsperre oder das Oedenthal, mein persönlicher Favorit. Anderes gefällt mir bis heute nicht und wird auch nicht schöner, wenn man es sich im Stau stehend in aller Ruhe anschauen kann. Wenn ich mich auf dem Weg vom Gemeindehaus in die Innenstadt mal wieder über den Zustand des Forums ärgere, erinnere ich mich an den weisen Satz von Dom Hélder Câmara (1909-1999): "Wann wird die Einsicht dämmern, dass eine Stadt in erster Linie durch den Mangel an Menschlichkeit zu einer hässlichen Stadt wird?"

Ein erfrischend neuer Ansatz zur Verschönerung der Stadt, der den Finanzhaushalt nicht belastet. Jede und jeder, der hier Zuhause ist, kann mithelfen, dass es heller, freundlicher und schöner wird. Es sind kleine Gesten, die einen großen Unterschied machen, wie ein freundliches Lächeln, eine aufgehaltene Tür oder ein gutes Wort. Oder wie es der Apostel Paulus sagte, als er vom Wert der Liebe für das Miteinander sprach (1. Kor. 13,1): „Wenn ich die Sprachen aller Menschen spreche und sogar die Sprache der Engel, aber ich habe keine Liebe – dann bin ich doch nur ein dröhnender Gong oder eine lärmende Trommel.“

Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen

Holger Bungenberg, Pastor der Freien Evangelischen Gemeinde Lüdenscheid