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Bewusst leben!

26.2.2023

Das Wort zum Sonntag heute mit Gedanken von Christina Rosemann, ehrenamtliche Mitarbeiterin der Ev. Kirchengemeinde Oberrahmede. (Grafik: EKKLP)
Das Wort zum Sonntag heute mit Gedanken von Christina Rosemann, ehrenamtliche Mitarbeiterin der Ev. Kirchengemeinde Oberrahmede. (Grafik: EKKLP)

„Alle sieben Jahre zupfen wir das Kleid des Lebens zurecht“, sagten bereits die alten Griechen und meinten damit, dass der Mensch in einem permanenten Entwicklungsprozess steht.

 

Schon als kleines Mädchen habe ich mich alljährlich an meinen Geburtstagen gefragt: „Wenn ich noch mal solange lebe, wie bisher, wie alt bin ich dann?“ An meinem zehnten Geburtstag konnte ich ganz beruhigt feststellen, auch Zwanzigjährige haben ihr Leben noch vor sich. Als ich selber in diesem Alter war, konnte ich beobachten, dass auch Vierzigjährige noch voll im Leben stehen. An meinem dreissigsten Geburtstag habe ich mit Erleichterung festgestellt, dass es junggebliebene und attraktive Sechzigjährige gibt. Und sogar im Alter von vierzig Jahren habe ich mit Erstaunen bemerkt, dass es rüstige und vitale Achtzigjährige gibt. Und dann kam es mir so vor, als wäre ich so im Alter von vielleicht fünfundvierzig Jahren durch ein imaginäres Tor geschritten. Ich kam zu der Erkenntnis: „Wenn ich nochmal so lange lebe, wie bisher, habe ich mit Sicherheit schon die meisten Menschen aus meiner Generation überlebt – dann bin ich alt.“


Das war das Ende meines kleinen, mentalen Rituals. Das heißt aber nicht, dass dies das Ende meiner positiven Lebenseinstellung war.

 

„Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden“ (Psalm 90,12)

 

Vieles verändert sich im Laufe des Lebens und es ist sicher nicht zu leugnen, dass die körperlichen Fähigkeiten und das Leistungsvermögen im Alter nachlassen. Unsere Lebenszeit ist begrenzt. Doch es gibt ein paar gute Nachrichten. In der Regel nimmt die Lebenszufriedenheit im Alter zu und wenn es gut läuft, entwickelt der Mensch mit den Jahren die sogenannte „Weisheit des Alters“. Sich der Endlichkeit des Lebens bewusst zu werden, hilft also, viel bewusster im Hier und Jetzt zu leben. In diesem Sinne: Carpe diem!

Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen,

 

Christina Rosemann, ehrenamtliche Mitarbeiterin in der Kirchengemeinde Oberrahmede

 

 

 

 

 

 

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