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Bistro, SMS und Bibelcafé

25.2.2023

Frank Alles (r.) interviewte Jörg Kürschner, der dank der Hilfe des OFK aus der Obdachlosigkeit herausgefunden hat. (Foto: Ingrid Weiland)
Frank Alles (r.) interviewte Jörg Kürschner, der dank der Hilfe des OFK aus der Obdachlosigkeit herausgefunden hat. (Foto: Ingrid Weiland)

LÜDENSCHEID + Zum Gottesdienst in der Erlöserkirche konnte Pfarrer Holger Reinhardt, der diesen leitete, am Sonntag etliche Mitarbeitende des Obdachlosen-Freundeskreises (OFK) begrüßen, die er willkommen hieß mit den Worten: „Ihr seid schon seit fast 30 Jahren Bestandteil der Gemeinde!“

 

Schon seit langem kommen nämlich OFK-Mitglieder und Gäste im Montagsbistro und im Bibelcafé zusammen, die beide auf der unteren Etage des Gemeindezentrums der Erlöserkirche stattfinden. Frank Alles, langjähriger ehrenamtlicher OFK-Mitarbeiter, zeichnete die Geschichte des OFK nach und stellte die Bistro-Arbeit vor. Die Anfänge der OFK-Arbeit gehen bekanntlich auf das Jahr 1992 zurück, in dem der Wohnungsnotstand in Lüdenscheid so groß war, dass 50 Menschen kein Dach über dem Kopf hatten. Die Wohnungsnot trieb Pfarrerin Monika Deitenbeck-Goseberg dazu an, den OFK zu gründen. Dieser machte es sich zur Aufgabe, die in Containern und Wohnwagen, später in angemieteten Wohnungen untergebrachten Menschen regelmäßig zu besuchen.

Prädikantin Ulrike Tetzlaff machte bei ihrer Ansprache, dass Liebe und Annahme Schutz vor den Herausforderungen der Zeit bieten können. (Foto: Ingrid Weiland)
Prädikantin Ulrike Tetzlaff machte bei ihrer Ansprache, dass Liebe und Annahme Schutz vor den Herausforderungen der Zeit bieten können. (Foto: Ingrid Weiland)

Dreh- und Angelpunkt der OFK-Angebote ist seit Jahren das im Stadtzentrum gelegene Bistro, das an jedem Montag ab 18 Uhr im Gemeindezentrum der Erlöserkirche für alle geöffnet ist, die am Rande der Gesellschaft stehen: für Obdachlose, die vom OFK betreut werden, Menschen mit Alkoholproblemen, Nichtsesshafte, die eine Anlaufstelle suchen, Kontakte knüpfen und die Gemeinschaft pflegen möchten. Regelmäßig kommen 60 bis 70 Personen zusammen, die das zwanglose, gemütliche Beisammensein schätzen, in der sie Ansprechpartner für ihre Probleme finden, mit den Mitarbeitenden klönen und gemeinsam speisen können. Für viele ist auch das gemeinsame Gebet vor dem Essen und die Kurzandacht („SMS von Gott“) ganz wichtig geworden.

 

Das OFK-Bibelcafé, das von dem Ehepaar Elste geleitet wird, kommt donnerstags im Gemeindezentrum der Erlöserkirche zusammen, um sich intensiv mit der Heiligen Schrift zu beschäftigen. In einem Interview mit Frank Alles berichtete Jörg Kürschner, ein ehemaliger Obdachloser, wie er dank der Hilfe des OFK aus der Obdachlosigkeit herausgefunden hat.

In der Ansprache von Prädikantin Ulrike Tetzlaff, die in der Kirchengemeinde Oberrahmede als Hauptamtliche in der OFK-Arbeit tätig ist, ging es darum, dass Liebe und Annahme jungen Menschen, sofern sie diese erfahren haben, einen Schutz vor den Herausforderungen der Zeit bieten können. Um die Liebe, die Christen in Wort und Tat weitergeben sollten, ging es auch in den Liedern, die die Gemeinde zur Orgelbegleitung von Kreiskantor Dmitri Grigoriev anstimmte. ©ih

Das OFK-Team gestaltete den Gottesdienst mit und verteilte neue OFK-Flyer: (vorn l.) Prädikantin Ulrike Tetzlaff, Annette Rocotta, (2. Reihe, v.l.) Frank Alles, Wolfgang Elste, Ruth Giebels, (hinten v. l.) Michael Weiland und Jörg Kürschner. (Foto: Ingrid Weiland)
Das OFK-Team gestaltete den Gottesdienst mit und verteilte neue OFK-Flyer: (vorn l.) Prädikantin Ulrike Tetzlaff, Annette Rocotta, (2. Reihe, v.l.) Frank Alles, Wolfgang Elste, Ruth Giebels, (hinten v. l.) Michael Weiland und Jörg Kürschner. (Foto: Ingrid Weiland)

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