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Hungertuch

5.3.2023

Das Wort zum Sonntag heute mit Gedanken von Pastor Ulrich Schmalenberg, katholische Kirchengemeinde St. Medardus. (Grafik: EKKLP)
Das Wort zum Sonntag heute mit Gedanken von Pastor Ulrich Schmalenberg, katholische Kirchengemeinde St. Medardus. (Grafik: EKKLP)

Schon ein Jahr Krieg in der Ukraine. Wer hätte je gedacht, dass dies auf europäischen Boden geschieht. Weitere Krisen durchleben wir. Das sicher geglaubte Leben ist unsicherer als wir es uns eingestanden hatten.

 

In diesem Jahr hängt ein Hungertuch eines afrikanischen Künstlers, Emeka Udemka, während der Fastenzeit in den katholischen Kirchen in unserer Stadt. Vielleicht haben Sie Gelegenheit es einmal anzusehen. Es ist eine Collage, die mit roter Farbe überdeckt ist. Rot ist die Farbe des Feuers, es zerstört und es bleibt nur Asche. Im Vordergrund sehen wir Hände, die eine Kugel halten. Es ist die Welt, auf der wir leben. Der Künstler will uns sagen, geht sorgsam mit der Schöpfung um, mit der Welt und dem Leben. Rot ist ja auch die Farbe der Liebe. Sie hat die Kraft, uns durch die Unsicherheiten zu führen. Im Johannesevangelium lesen wir: Gott ist die Liebe. Vertrauen wir auf ihn und seine unglaubliche Zuwendung zu uns.

 

Hungertücher gibt es seit dem Mittelalter. Sie sollten in der Zeit der Entbehrung das Wichtigste in der Kirche, den Altar und das Alleiligste, dem Blick des Gläubigen entziehen. Ähnlich hat das Ehepaar Christo den Reichstag und viele andere Bauwerke verhüllt, um sie dann bei der Enthüllung dem Betrachter mit neuen schärfen Blick zu zeigen. So sollen wir Ostern auch das Geheimnis unseres Glaubens neu entdecken.

Vielleicht haben Sie Gelegenheit in der St. Joseph und Medarduskirche das diesjährige Hungertuch sich anzusehen. Es lädt ein zum Betrachten und Nachdenken über unser kostbarstes: das Leben. Das Wort kann durch die rote Farbe hindurchsehen. Das Hungertuch trägt den Titel: „Was ist uns heilig?“

 

Was ist Ihnen heilig in ihrem Leben?

Ulrich Schmalenbach Wort zum Sonntag

Noch eine besinnliche Fastenzeit und einen gesegneten Sonntag,

 

Ulrich Schmalenbach, Pastor der kath. Kirchengemeinde St. Joseph und Medardus

 

 

 

 

 

 

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