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Ein inspirierendes Medienerlebnis mit ermutigender Botschaft

12.9.2025

Beim Live-Gottesdienst des ERF aus der Lüdenscheider Christuskirche war die Kirche sehr gut besucht (Foto: Kannenberg/ERF)

Von Iris Kannenberg

 

LÜDENSCHEID + Bereits zum zweiten Mal wurde in der Evangelischen Christuskirche Lüdenscheid ein Gottesdienst live vom Evangeliums-Rundfunk (ERF) aufgezeichnet. Ins Rollen brachte das Projekt die Initiative des ERF, der ganz gezielt auf Pfarrer Rainer Gremmels zukam – eine Zusammenarbeit, die sich bereits 2019 als bereichernd erwiesen hatte.

Am 31. August war es dann wieder so weit: Der Übertragungswagen des Rundfunks parkte vor der Kirche, das Filmteam baute das technische Equipment auf, und die Christuskirche verwandelte sich in Windeseile in ein professionelles Film-Studio. Regisseur, Aufnahmeleitung und Kameraleute bereiteten alles für die Liveübertragung vor, sodass mit dem letzten Glockenschlag um 10 Uhr pünktlich der Gottesdienst beginnen konnte.

 

Im Mittelpunkt stand die Predigt mit dem Thema „Ein neues Lebensbild“ von Pfarrer Rainer Gremmels, der anhand der biblischen Geschichte der Bekehrung des Paulus (Apostelgeschichte 9) verdeutlichte, wie sehr Gottes Wirken das Leben eines Menschen grundlegend verändern kann. Paulus, einst ein eifriger Pharisäer und Kämpfer für den „rechten Glauben“, erlebte auf dem Weg nach Damaskus eine radikale Wendung, als ihm recht unerwartet Jesus begegnete. Diese Erfahrung führte dazu, dass Paulus für drei Tage erblindete, aber gleichzeitig ein vollkommen neues Lebensbild erhielt – als Missionar und Bote des Evangeliums und letztendlich als Apostel der Heiden.

 

Pfarrer Gremmels nutzte dieses Beispiel, um daran zu erinnern, dass auch heute Menschen im Laufe ihres Lebens erfahren müssen, wie alte Vorstellungen zerbrechen, Träume zerplatzen oder Beziehungen auseinandergehen. Doch gerade in solchen Momenten, in denen man vor den Scherben des eigenen Lebens steht, liegt eine besondere Hoffnung: Gott kann aus den Bruchstücken ein neues Ganzes zusammensetzen. Dieses feste Vertrauen auf Gottes Güte und Allmacht zog sich wie ein roter Faden durch die Predigt. Wie bereits der Philosoph Blaise Pascal sagte: „Es ist nicht auszudenken, was Gott aus den Bruchstücken unseres Lebens machen kann, wenn wir sie ihm anvertrauen.“

 

Als anschauliches Bild diente die japanische Reparaturtechnik Kintsugi: Zerbrochene Schalen werden mit Gold gekittet und dadurch zu noch wertvolleren Unikaten. Die Risse bleiben sichtbar – aber sie werden Teil von etwas Neuem und erhalten gerade durch das vorherige Zerbrechen eine ganz besondere einzigartige Schönheit. So, führte Pfarrer Gremmels aus, kann auch Gott aus einem zerbrochenen Leben etwas Neues und Wertvolles entstehen lassen.

 

Der Gottesdienst war sehr gut besucht – ein Zeichen für das große Interesse vor Ort. Doch nicht nur die Anwesenden profitieren von der Feier: Über Bibel-TV und ERF wird die ermutigende Botschaft nun auch zahlreichen Zuschauern außerhalb Lüdenscheids zugänglich gemacht.

 

Musikalisch wurde der Gottesdienst vom Gemeindechor unter Leitung des Kantors Wolfgang Kimpel gestaltet. Für die liturgischen Beiträge sorgte ein engagiertes Team um Pfarrer Rainer Gremmels: Ute Leitner (Fürbitte), Christa Mitter (Psalm-Lesung), Matthias Klein (Begrüßung) und Marlene Albrecht (Lesung).

 

Pfarrer Gremmels, selbst seit Jahren Teil des ERF-Teams, brachte viel Medienerfahrung in das Projekt ein. Beim ERF in Wetzlar ist er regelmäßig vor allem für den Rundfunk tätig – liest aus der Bibel, hält Andachten, predigt und beantwortet Glaubensfragen. Der ERF hat sich im Lauf der Jahre von einem reinen Radiosender zu einem multimedialen Angebot entwickelt, das inzwischen in Kooperation mit Bibel-TV arbeitet und ein beachtliches Publikum, vor allem im Osten Deutschlands, erreicht.

Technische Herausforderungen gehören bei Live-Übertragungen immer dazu: Während bei der Aufzeichnung 2019 ein lautes Rettungsfahrzeug mitten während der Lesung des Glaubensbekenntnisses für eine ungeplante Unterbrechung sorgte, verlief diesmal alles reibungslos – zur Erleichterung aller Beteiligten.

 

Der Gottesdienst aus der Christuskirche Lüdenscheid war nicht nur ein mediales Ereignis, sondern vermittelte insbesondere Ermutigung für Menschen auf der Suche nach Hoffnung und neuen Perspektiven. Gottes kann Wege eröffnen, die zuvor nicht erkennbar waren. Daher kann eine Erneuerung eingefahrener Lebenswege unter Umständen das Beste sein, was passieren kann. Es tut weh, ja. Manchmal irrt man wie Paulus scheinbar blind durch die Gegend, weil man keinerlei Orientierung mehr zu haben scheint. Und dennoch - das Wunder passiert. Verlässlich und eigentlich immer: Irgendwann glätten sich die Wogen, Türen gehen auf und man findet sich geborgen an der Hand Gottes wieder, die einen ganz festhält. Und da ist es: Ein neues Lebensbild. Ein neuer Horizont, eine neue Perspektive. Vielleicht schauen wir dann erstaunt an uns herunter und entdecken es: Das Gold, mit dem Gott unsere Lebensscherben gekittet hat...

 

Seit dem 7. September kann man den Gottesdienst gemäß dem Motto „Jesus zu Hause begegnen“ in der ERF-Mediathek unter www.erf.de/gottesdienst und per App ("ERF Mediathek") ansehen.

Seit dem 7. September kann man den Gottesdienst gemäß dem Motto „Jesus zu Hause begegnen“ in der ERF-Mediathek unter www.erf.de/gottesdienst und per App ("ERF Mediathek") ansehen.

Bildimpressionen der ERF-Gottesdienstes (Fotos: Kannenberg/ERF)

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