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„Der Friedhof Dahlerbrück wird nicht geschlossen“

27.3.2018

Am Friedhof in Dahlerbrück wird die Kirchengemeinde Schalksmühle-Dahlerbrück auch in Zukunft festhalten. Aufgrund des veränderten Bestattungsverhaltens müssen aber Lösungen gefunden werden, wie sich der Friedhof finanziell tragen kann (Foto: Salzmann)
Am Friedhof in Dahlerbrück wird die Kirchengemeinde Schalksmühle-Dahlerbrück auch in Zukunft festhalten. Aufgrund des veränderten Bestattungsverhaltens müssen aber Lösungen gefunden werden, wie sich der Friedhof finanziell tragen kann (Foto: Salzmann)

 

SCHALKSMÜHLE-DAHLERBRÜCK + „Der Friedhof Dahlerbrück wird nicht geschlossen. Alle Rechte und Pflichten der gegenwärtigen Friedhofsbenutzer bleiben gewahrt.“ Trotz eines Defizits in Höhe von derzeit rund 20 000 Euro, das sich in den vergangenen Jahren aufgebaut hat, hält die Kirchengemeinde Schalksmühle-Dahlerbrück am Friedhof in Dahlerbrück fest. Die Kirchengemeinde stehe zum Friedhof, betonte Pfarrer Dirk Pollmann auf Nachfrage.

Angesichts seiner Größe sei der Friedhof allerdings wirtschaftlich nicht tragbar. Aufgrund des veränderten Bestattungsverhaltens mit eindeutigem Trend zu Urnenbestattungen sei der Friedhof – für Sargbestattungen angelegt – zu groß. Teilbereiche, in denen keine Bestattungen mehr möglich sind, seien daher geschlossen worden. Diesen Weg sei die Kirchengemeinde in den letzten fünf Jahren konsequent gegangen. „Zusammen mit den Nutzern haben wir einen Weg gefunden, die Gräber aus der Pflege zu nehmen.“ Mit Einschränkung der Fläche seien auch Wege aufgegeben worden. Dem veränderten Bestattungsverhalten sei die Gemeinde durch die Aufstellung von Kolumbarien, die gut angenommen würden, entgegengekommen. Zusätzlich seien Gestaltungsmöglichkeiten gelockert und Gemeinschaftsgrabfelder, die von der Grabpflege entbinden, angelegt worden. Allerdings seien die Zahlen der Bestattungen  niedrig. „Die 15 bis 18 Bestattungen im Jahr tragen diesen Friedhof nicht.“ Von den 18 Bestattungen im Vorjahr seien dreizehn Urnenbestattungen und fünf Sargbestattungen gewesen. Wenn sich der Trend zu Urnen fortsetze, werde nur ein ganz kleiner Friedhof benötigt.

Als problematisch bezeichnete Pollmann Blumen, Schalen und Figuren als Zeichen der Trauer auf den Gemeinschaftsgräbern. Laut Friedhofsordnung sei dies auf Gräbern unter Gras, wo gemäht wird, nicht erlaubt. Bislang habe die Kirchengemeinde immer sehr viel Rücksicht auf die Trauernden genommen und dies zugelassen. Kommunale Friedhöfe seien da rigoros und würden alles wegwerfen. Jede Abnahme einer Blumenschale koste. Persönlich könne er sehr gut verstehen, wenn jemand durch Blumen oder eine Schale seine Trauer zum Ausdruck bringen wolle. „Ich habe totales Verständnis dafür. Ich glaube, dass es ganz schwer ist“, betonte der Pfarrer. Auf der anderen Seite sei es jedoch wichtig, sich an die Friedhofsordnung zu halten. „Es geht bei der Friedhofspflege auch darum, dass die Angehörigen mitarbeiten und sich an die Regeln halten.“

Ähnlich viel Zeit koste es den Friedhofsgärtner, alle Grünabfälle aus der Gelben Tonne zu entfernen. „Für Grünabfälle gibt es eine Kompoststelle.“ Zusammenfassend gelte: „Der Friedhof wird nicht geschlossen und ist auf die Zusammenarbeit mit den  Nutzungsberechtigten angewiesen.“ Der Friedhof bleibe in der Trägerschaft der Kirche, daran habe sich nichts geändert. ©MS

 

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