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Hoffnung für den sturen Sauerländer

15.12.2019

Das Wort zum Sonntag: Diesmal mit Gedanken von Eckart Link, Pfarrer der Kreuzkirche LüdenscheidGrafik: EKKLP)
Das Wort zum Sonntag: Diesmal mit Gedanken von Eckart Link, Pfarrer der Kreuzkirche LüdenscheidGrafik: EKKLP)

"Sauerländer sind stur, verschlossen und skeptisch!" So sagte es mal ein Ruhrgebietler über die Menschen aus den Bergen. Obwohl mich diese Festlegung ein bisschen ärgert, ist auch eine Spur Wahrheit dran. Wie soll man auch werden, wenn man morgens bei Sonnenschein aus dem Fenster schaut und überlegt, ob man nicht doch besser schon mal einen Schirm mitnimmt. Man weiß ja nie, wann der erste Regen fällt. Da kann man schon mal komisch werden.

 

Aber im Ernst: sind nicht viele Menschen geprägt von einem furchtsamen Misstrauen anderen gegenüber? Auch wenn es manchmal berechtigt erscheint, ist es doch in den meisten Fällen unangemessen und wenig hilfreich. Ein freundlicher Blick, ein Lächeln, ein freundlicher Gruß in den alltäglichen Begegnungen. Das könnte doch schon etwas verändern, wenn viele es so täten im Alltagsgeschehen unserer Stadt, ab heute und in den kommenden Tagen.

 

Ich denke an Gott. In einem alten Segen heißt es: er lasse sein Angesicht über dir leuchten! Was heißt das anders, als dass er Sie und mich freundlich, liebevoll und offen anschaut. Ein Freund sagte neulich, Gott habe noch nie einen schlechten Gedanken über jemanden gehabt. Unglaublich! Keinen schlechten Gedanken, jemals, über Sie und mich.

 

Wir gehen auf Weihnachten zu und darauf, dass diese Liebe und dieses unbedingte "für uns sein" in der Geburt seines Sohnes Jesus Christus sichtbar wird. Er ist für uns und will uns, damit er uns so lieben kann, wie es sonst keiner tut. Wenn mir das wieder neu bewusst wird, von Gott so angeschaut zu werden, dann möchte ich durch unsere Stadt gehen, Menschen freundlich anschauen, ihnen im Vorbeigehen etwas Liebes sagen und ein Stück des Segens Gottes, seines leuchtenden Angesichtes über ihnen, weitergeben.

 

Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht wie die Sauerländer sind. Aber eins weiß ich: sie sind einzigartig und von Gott geliebt.

 

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit

 

Pfarrer Eckart Link

Kreuzkirche Lüdenscheid

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