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Gott und die Demütigen

16.8.2020

Das Wort zum Sonntag: Diesmal mit Gedanken von Friedhelm Rosemann, Mitarbeiter im Obdachlosen Freundeskreis der Ev. Kirchengemeinde Oberrahmede (Grafik: EKKLP)
Das Wort zum Sonntag: Diesmal mit Gedanken von Friedhelm Rosemann, Mitarbeiter im Obdachlosen Freundeskreis der Ev. Kirchengemeinde Oberrahmede (Grafik: EKKLP)

„Gott widersteht dem Hochmütigen, aber dem Demütigen gibt er Gnade.“ Ein starker Satz, dieser Bibelvers aus 1. Petrus 5,5. Allerdings - in unserer Zeit nicht besonders populär. Ist nicht unsere Lebenserfahrung eine ganz andere; im Großen und im Kleinen?

 

Die Hochmütigen zeigen, wo es langgeht. Sie strotzen vor Selbstbewusstsein und Selbstzufriedenheit. Das wichtigste Körperteil ist der Ellenbogen und nicht die helfenden Hände. 

 

Der Trend zur Ich-Zentriertheit gibt es nicht nur in der großen Politik, wo Poplisten im schlimmsten Fall über Leichen gehen. Nein, das gibt es auch im vermeintlich frommen Gewand.

 

Und dann erinnere ich mich an eine Predigt von unserer verstorbenen Pastorin Monika Deitenbeck-Goseberg. Da habe ich das Wort Demut neu begriffen.

 

Die Demütigen sind nicht die Mutlosen, die Duckmäuser und Unterwürfigen. Es sind Menschen mit gesunder und nicht mit falscher Bescheidenheit. Starke Persönlichkeiten mit aufrechtem Gang. Demütige sind Menschen mit MUT ZUM DIENEN. Demütige sind Menschen, die bereit sind, sich

die Hände schmutzig zu machen. Sie haben den Anderen im Blick. Um Gottes Willen bleiben sie an der Seite derer, die Gefahr laufen, unter die Räder der Hochmütigen zu geraten.

 

In diesem Sinn will ich mich in Demut üben.

Friedhelm Rosemann

- Mitarbeiter im Obdachlosen Freundeskreis der Ev. Kirchengemeinde Oberrahmede

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