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Biegen statt Brechen

22.8.2021

Das Wort zum Sonntag heute mit Gedanken von Christina Rosemann, ehrenamtliche Mitarbeiterin in der Ev. Kirchengemeinde Oberrahmede. (Grafik: EKKLP)
Das Wort zum Sonntag heute mit Gedanken von Christina Rosemann, ehrenamtliche Mitarbeiterin in der Ev. Kirchengemeinde Oberrahmede. (Grafik: EKKLP)

Die Nachricht hat viele im Urlaub erreicht und manche hat es im Schlaf erwischt. In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli werden kleine Bäche zu reißenden Strömen, setzen sich Berge in Bewegung, werden Autos von den Fluten mitgerissen und fallen Häuser in sich zusammen.

 

Innerhalb von Minuten verlieren Tausende ihr gesamtes Hab und Gut, Hunderte sterben in den Fluten und noch immer werden Menschen vermisst. Es zeigt sich ein Bild der Verwüstung.

 

Und Sie ahnen es, ich beschreibe hier nicht eine Naturkatastrophe am anderen Ende der Welt. Ich beschreibe die Flutkatastrophe, die plötzlich und unerwartet auch in Teilen unserer Region das Leben von Menschen erschüttert hat.

 

Und wie reagieren die Menschen? Sie packen an! In den frühen Morgenstunden werden Keller ausgeräumt, Schlamm aus den Wohnungen geschoben und Möbel an die Straße gestellt. Es geht weiter. Es muss weitergehen. Und ich frage mich: Wie ist es möglich, dass der Mensch in der Lage ist, Schicksalsschläge zu bewältigen und nicht daran zu zerbrechen? Die Forschung spricht in diesem Zusammenhang von Resilienz, der Fähigkeit des Menschen, Krisen zu bewältigen und letztlich sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Für mich persönlich ist es immer auch ein kleines Wunder. Und vielleicht dürfen wir in den Grenzsituationen unseres Lebens genau das erfahren:

 

„Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.“ Jesaja 42,3a

Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen

 

Christina Rosemann, ehrenamtliche Mitarbeiterin der Evangelischen Kirchengemeinde Oberrahmede

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