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Jahreslosung als Wegbegleiter
4.1.2022

KIERSPE/RÖNSAHL + Mit altvertrauten Kirchenliedern wie sie treffend zum Übergang vom alten zum neuen Jahr passen, so beispielsweise „Von guten Mächten treu und still umgeben“ aus der Feder von Dietrich Bonhoeffer, sowie in Gebetsgemeinschaft bereiteten sich etliche Gläubige am Altjahrsabend beim letzten Gottesdienst im alten Jahr in der Servatius- wie in der Christuskirche in christlicher Weise auf den kurz bevorstehenden Übergang vom alten zum neuen Jahr vor und kamen in gleicher Weise am Neujahrstag in der Margarethenkirche unter Gottes Wort zusammen.
Wie stets am Silvesterabend und bei der letzten Zusammenkunft unter Gottes Wort im in wenigen Stunden ausklingenden alten Jahr üblich, so nutzte Pfarrer George Freiwat gern die Gelegenheit, den Blick der Gemeinde auf die neue Jahreslosung zu lenken, die die Christen während der nächsten zwölf Monate begleiten möchte.
Die neue Jahreslosung für 2022 ist entlehnt aus einer biblischen Wundergeschichte, so wie sie aus dem Bericht des Evangelisten Johannes in Kapitel 6,37 überliefert ist und heißt: „ Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ Die Geschichte spielt am See Genezareth und schildert die Befindlichkeiten einer großen Menschenmenge, die tags zuvor Zeuge gewesen war, als auf Jesu Geheiß eine Handvoll Brote und nur wenige Fische dazu gereicht hatten, um mehrere tausend hungrige Menschen satt zu machen. Dieses Wunder Jesu bestärkt die Menge in der Meinung, dass dies der schon lange versprochene Messias sein müsse. Sie wollen Jesus zu ihrem König machen, verlangen zuvor allerdings weitere Wundertaten als Beweis. Als Jesus dem nicht nachkommt und die Menge stattdessen mit deren Kleinglauben konfrontiert, wendet sich die große Masse von ihm ab.
Dass diese Erzählung indes mehr sein wolle als nur eine klassische Wundergeschichte, machte Pfarrer Freiwat in der Analyse der Erzählung deutlich.
Wie schon zur Zeit des Evangelisten, so gelte die ausgestreckte Hand Gottes in gleicher Weise auch uns Heutigen, so hieß es dazu weiter. Dabei sei es durchaus menschlich, dass Glaube und Zweifel oftmals dicht beieinander lägen. Gott wisse sehr wohl um menschliche Schwächen, verlange aber das unbedingte Vertrauen auf sein Wort und das Befolgen seiner Botschaft, befand der Geistliche. Entscheidend sei dabei das aus dem Glauben erwachsende Vertrauen auf Jesus, das Christen auch im kommenden Jahr als Wegbegleiter dienen wolle. ©cr