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Vertrauen

3.3.2024

Das Wort zum Sonntag: Diesmal mit Gedanken von Hans-Joachim Waibel, stellv. Vorsitzender des Kirchenvorstandes der Pfarrei St. Medardus (Grafik: EKKLP)
Das Wort zum Sonntag: Diesmal mit Gedanken von Hans-Joachim Waibel, stellv. Vorsitzender des Kirchenvorstandes der Pfarrei St. Medardus (Grafik: EKKLP)

Aus Wasser wird Wein! Das erste Wirken Jesu auf einer Hochzeit in Kana in Galiläa.

 

So steht es im 2. Kapitel des Johannes-Evangeliums. Was können mir diese Worte sagen und was kann ich dazu schreiben? Vielleicht, dass es interessant ist, dass Jesus mit seiner Mutter und seinen Jünger durchaus auf Hochzeitsfeiern ging und offensichtlich gab es dort für die Gäste auch reichlich Wein zum Trinken. Irgendwie ist das aber noch nichts Außergewöhnliches.

 

Was mir aber auf den zweiten Blick in den Sinn kam, war der Begriff „Vertrauen“.

 

Warum ausgerechnet das? Wer den Text liest, wundert sich eventuell über den Ablauf. Als die Mutter zu Jesus sagte: „Sie haben keinen Wein mehr.“, reagierte er aus meiner Sicht ungehalten, fast schon abweisend.

Aber seine Mutter vertraute auf Jesus und sagte zu den Dienern: „Was er euch sagt, das tut!“ Was dann passierte ist bekannt und egal wie es genau geschah, es war ein Wunder, dass sogar der für die Hochzeitsfeier Verantwortliche es kaum fassen konnte, dass der beste Wein den Gästen erst zum Schluss gereicht wird.

 

Was mich aber nachdenklich gemacht hat und den Begriff „Vertrauen“ in meinen Gedanken aufleuchten ließ, war der Ablauf: Problem erkannt (Wein fehlt) – an Jesus gewandt (Problem vorgetragen) – Wunder erwartet. So laufen leider auch manchmal meine Gespräche mit Jesus im Gebet ab. Aber so funktionierte es dann doch nicht. „Was er euch sagt, das tut!“. In diesem Satz steckt das Vertrauen, dass nicht mein Wille bzw. Wunsch oder ähnliches geschehen wird, sondern Gottes Wille.

 

Also bedeutet „Vertrauen“ in Gott das „Loslassen“ meiner eigenen Vorstellungen.

 

Gar nicht so einfach, finde ich. Aber ein Wunder, das von Gott kommt, ist allemal schöner als meine beschränkten Vorstellungen.

Dipl.-Ing. Hans-Joachim Waibel,

stellv. Vorsitzender des Kirchenvorstandes der katholischen Pfarrei St. Medardus

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