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Familiengottesdienst mit „Radieschenfieber“ zum Abschluss der ‚Gemeindetage unter dem Wort 2018‘

25.3.2018

Der Puppen- und Objektspieler Matthias Jungermann bereicherte mit seinem Figurentheater „Radieschenfieber“ den Familiengottesdienst zum Abschluss der ‚Gemeindetage unter dem Wort 2018‘ (Foto: Weiland)
Der Puppen- und Objektspieler Matthias Jungermann bereicherte mit seinem Figurentheater „Radieschenfieber“ den Familiengottesdienst zum Abschluss der ‚Gemeindetage unter dem Wort 2018‘ (Foto: Weiland)

 

LÜDENSSCHEID +Mit einem Familiengottesdienst mit dem  Figurentheater „Radieschenfieber“ klangen am Sonntag die Gemeindetage unter dem Wort 2018 in der Christuskirche aus. Der Puppen- und Objektspieler Matthias Jungermann stellte unter Beweis, dass er die alten biblischen Geschichten auf eine ganz ungewöhnliche, erfrischende Art rüberzubringen vermag. Dabei bringt er sein Publikum aber nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken.

Auf unglaublich komische Art versteht er es, so gut wie jedem ungewöhnlichen Gegenstand Leben einzuhauchen: Obst und Gemüse und Objekten wie Zollstock, Mineralwasserfasche, Plastikbechern oder Papptellern. So verwandelte er Paprikaschoten in grunzende Schweine, einen Teller in ein schnittiges Cabriolet und Wollknäuel in wuschelige Schafe. Mit einfachen Wollknäueln spielte er zum Beispiel zur Freude seiner vielen kleinen und großen Zuschauer die Geschichte vom verlorenen Schaf nach. Auf eine anrührende Art zeigte er, wie dieses schließlich gerettet wurde, weil der gute Hirte jedem seiner Schafe nachgeht und wie groß seine Freude über jedes wiedergefundene Schaf ist. Diese Geschichte vertiefte Jungermann durch seine Version von der Erzählung vom verlorenen Sohn, in der er eine Ananas als Vater und  Bananen als dessen Söhne agieren ließ. Der verlorene Sohn vergeudete sein Erbteil in Form von Bonbons, über die sich die  jungen Zuschauer freuten und kam schließlich als Bananenschale zu der späten Erkenntnis: „Ich bin nur noch die Hülle von dem, was ich früher einmal war“.

Auf geradezu geniale Art verstand der Künstler es, mit einem einfachen Zollstock den Stern von Bethlehem , Musikinstrumente, ein Handy, ein Traumschiff und Pyramiden zu gestalten und mit diesen eine Überleitung zur alttestamentarischen Josefsgeschichte zu schaffen. Ebenso eindrucksvoll war seine Darstellung von der Berufung des Levi und vom Festmahl mit den Zöllnern, das er mit  Bechern, die zum Teil zerknittert waren, Fotos und Figuren von Obdachlosen und anderen Menschen von der Straße nachspielte. Auf eine ganz schlichte, geradezu verblüffende Weise machte er deutlich, dass Jesus  in diese Welt gekommen ist, „um die Sünder zur Umkehr zu rufen, nicht die Gerechten“. Diese Geschichte verband er mit der Jahreslosung, in der Jesus erklärt: „Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst“.

Matthias Jungermann bringt alles mit Wortwitz und Humor rüber, gleitet nie ins Alberne ab. Mit Hilfe seiner ungewöhnlichen Figuren, die sich dank seiner professionellen Darstellungskunst zu vollwertig ernst zu nehmenden Persönlichkeiten entwickeln, gelingt es ihm, seinem Publikum neue Einblicke in bekannte biblische Geschichten zu gewähren. Vieles von dem, was er präsentierte, unterstrich er zudem noch durch seine unvergleichliche Mimik und die Gabe, Geräusche aller Art nachahmen zu können. Das Figurentheater verabschiedete sich schließlich mit einem heiterer Programmpunkt: Nach der Aufführung durften nämlich die leckeren Spielfiguren - bis hin zum „Schweinefutter“ (Weintrauben) - von dem begeisterten Publikum verspeist werden. Damit kamen die ‚Gemeindetage unter dem Wort 2018‘ zu einen besonderen Abschuss, passend zu einer sehr interessanten Veranstaltungsreihe in diesem Jahr, die für große Besucherinteresse sorgte. ©IH

 

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